Bernstadt liegt mit seiner Gemarkung an der uralten Straße (römische Heerstraße) Langenau Geislingen. Diese Straße stellt seit früher Zeit die leichteste Querung der Schwäbischen Alb von der Donau ins Unterland dar.
Das Lonetal durchzieht im Norden die Gemarkung und ist durch viele bezeugte Funde aus mehreren Höhlen, der Bockstein-, Hohlenstein- und Vogelherdhöhle bereits in der Steinzeit wechselseitig besiedelt gewesen.
Festangesiedelte Viehzüchter und Ackerbauern zogen sich noch in der Bronzezeit (Bandkeramikfunde) bei Gefahr in die Ringwälle (Schanzen) zurück.
Die Kelten brachten das Eisen mit und verdrängten die angesiedelten Bewohner.
Landnot und klimatische Bedingungen brachten Mitte des 2. Jahrhunderts bis zum 6. Jahrhundert nach Christi europaweit die großen Völkerbewegungen mit der Zerschlagung des Imperium Romanum, des Kaiserreichs Rom. Seit dieser Zeit hatten sich hier die Sweben, auch Sueben, niedergelassen.
1209 wurden die Herren von Berolfstat erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Diese bauten vermutlich bereits ab 850 ihre Burg, „die Bürg“, mit angegliederter kleiner Kirche. Von diesem ausgestorbenen Geschlecht hat die Gemeinde ihren Namen.
1432 verkauften die Herren von „Bernstat“ ihre Leute und Güter samt ihrer Stammburg an die Reichsstadt Ulm. Mehrere ulmische Patrizierfamilien erwarben in der Folgezeit Besitz, und Jörg von Besserer von Rohr baute 1549 das Schloss; heute Rathaus. Dieses wurde im Sommer 2000 komplett renoviert, und hat im integrierten Heimatmuseum eine sehenswerte Stuckdecke (Bändelwerk).
Im Rathaus Bernstadt finden wir eine Informationstafel, auf der eine kurze geschichtliche Entwicklung unseres Dorfes mit seiner Umgebung dargestellt ist.
Die Ausführungen aus dem Jahr 1973 sind teilweise durch neuere Erkenntnisse überholt. Bernstadt kann somit auf eine über 750 Jahre alte lebendige und ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Eine historische Zeittafel legt hierüber Zeugnis ab.
Woher kommen unsere Informationen? Was sind unsere Quellen?
In Ortsbeschreibungen und in vorhandenen Ortschroniken sind umfangreiche Informationen und historisch wertvolles Material über die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Bernstadt enthalten. Wesentliche Grundlage stellen alte Dokumente aus den Urkundenbüchern der umliegenden Archive dar, aus denen Personen, Daten und Ereignisse entnommen werden können.
So wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1241 ein „Rudolfus de Berolfstat“ genannt. Diese erste urkundliche Erwähnung der heutigen Gemeinde Bernstadt war Anlass für die 750-Jahrfeier im Jahr 1991.
Nach den neusten Erkenntnissen zu folge gibt es aber noch weit ältere Urkunden, die auf Bernstadt verweisen. So wird in einer Urkunde, die aus dem Vergleich mit dem damaligen Zeitgeschehen auf das Jahr 1209 datiert werden kann, ein „Heinricus de Berolfstat“ genannt.
Weitere Erkenntnisse aus historischen Abhandlungen lassen historische Wurzeln der Gemeinde Bernstadt bis in die Jahre 1167 und 1147 vermuten. Entsprechende Quellen und Urkunden werden derzeit aufgearbeitet.
Der heutige Ort Bernstadt hat sich im Zuge seiner Entwicklung aus mehreren geschichtsträchtigen Zentren herausgebildet.
Das Gemeindewappen von Bernstadt enthält einen stehenden Bären. Dieser Bär wird ganz unterschiedlich dargestellt. Hier einige Beispiele:
Mit dem Schreiben der Württembergischen Archivdirektion Stuttgart vom 26. November 1934 wird der Gemeinde eine nachträgliche Genehmigung zur Annahme des Gemeindewappens erteilt. Die Wappenbeschreibung (Blasonierung) lautet:
„In goldenem Feld nach heraldisch rechts (vom Beschauer aus links) aufgerichteter schwarzer Bär.“
Des Weiteren wird angeführt, dass das Wappen mit dem Wappen des ausgestorbenen Ortsadels der Herren von Bernstadt übereinstimmt (Wappenbuch Alberti).
Mit dem Schreiben der Württembergischen Archivdirektion Stuttgart vom 29. März 1956 wird dann bestätigt, dass das Wappen der Gemeinde in folgender Gestalt vorliegt und dass das Wappen nachweislich seit 1931 in der jetzigen Gestalt gebraucht wird.
„In Gold (Gelb) ein aufgerichteter rotbezungter, rotbewehrter schwarzer Bär.“
Im Sitzungssaal des Rathauses hängt eine Wappentafel:
Dieses Wappen mit dem Bär auf goldenem Grund zeigt die rote Zunge und die roten Krallen (Bewehrung) ganz deutlich und stellt das offizielle Wappen der Gemeinde dar.
Die Wappen der „Herren von Berolfstat ” und der „Ritter von Bernstat”
5000 – 4000 v. Chr.
auf dem „Burren“, dem Bergsporn, auf dem heute die Kirche steht.
100 v. Chr.
Anlage auf „Burren“ und „Villa rustica“ im „Graben“.
um 900
auf dem Burren durch die das Niederadelsgeschlecht der „Berolfstater“.
um 1100
1209
von „Berolfstat“ Die „Ritter von Berolfstat“ sind Lehensnehmer der „Grafen von Helfenstein“.
1371
die Gattin des Grafen Ulrich von Helfenstein, wird Besitzerin der Burg.
1396
der Helfensteiner an die Stadt Ulm.
1403
Nach dem Tod von Maria von Bosnien fallen diese Güter der Stadt Ulm zu. Bernstadt gehört nun zum Gebiet der „Freien Reichstadt Ulm“, es untersteht der „Ulmer Herrschaft“. Bernstadt gehört zur „Oberen Herrschaft“ und wird Sitz eines Ulmer Amtmannes.
1486
1525
Bernstadter sind beim „Langenauer Haufen“.
1549
Bau des Schlosses durch Georg Besserer.
1618 – 1648
die Bernstadter Bevölkerung muss unter diesem Krieg viel erdulden und flieht oft nach Ulm.
1688
Französische Truppen überfallen Bernstadt und brennen das Dorf nieder.
1704
Wieder fallen französische Soldaten ein und brennen die Kirche ab.
1803
Bernstadt wird bayerisch.
1810
Schmiedgasse 5, 89182 Bernstadt
07348 969963-2
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